Details zu Der Arzt von Stalingrad / Das Herz der 6. Armee - Sammelband

Cover von Der Arzt von Stalingrad / Das Herz der 6. Armee

Rezensionen

Es wurden bisher keine Bewertungen für dieses Buch abgegeben.

Buch

Originaltitel
Originalsprache
Deutsch
Erstveröffentlichung
2003
Band (Reihe)
-
Typ
Sammelband
Genre
Belletristik: Kriegsroman

Auflage

Titel
Sprache
Deutsch
Verlag
Bastei Lübbe Verlag
Verlagsreihe
Jahr
2003
Seitenanzahl
796
ISBN
3404259440
EAN
9783404259441
Ausgabe
Taschenbuch
Auflage
Erstauflage
Inhalt/Klappentext

Der Arzt von Stalingrad

Russland in den Jahren des Zweiten Weltkriegs. Nach erbitterten Kämpfen und unbeschreiblichem Leid gerät der Arzt Dr. Böhler in sowjetische Kriegsgefangenschaft. In dem Lager, das gegen die eisigen Winterstürme kaum geschützt ist, sterben die Menschen schneller als die Fliegen. Dr. Böhler aber hat so viel Sterben miterleben müssen, dass er nur noch ein Ziel kennt: Leben retten. Mit unzureichenden Instrumenten, unter unvorstellbaren Bedingungen, mit dem Einsatz aller Kräfte. Die Operation, die ihm gelingt, kommt einem Wunder gleich und trägt ihm Bewunderung im gesamten Land ein, doch der Ruhm bedeutet Böhler nichts…

 

Das Herz der 6. Armee

Pawel Nikolajewitsch Abranow sah hinauf in den Himmel und dann über seine Stiefelspitzen hinweg hinunter zur Wolga und kaute an einem Kanten harten Brotes. Der Himmel war fahl, grau, unergründlich, schwer, und die Wolga schien schwarz zu sein, ein breiter Strom voll Tinte. Abranow seufzte und benetzte den harten Kanten Brot mit Speichel, damit er aufweichte und sich beißen ließ. Neben ihm lag ein großer Mann in Uniform mit breiten Schulterstücken, unrasiert, dreckig, mit Lehm beschmiert. Auch er sah über die Wolga hinüber nach Krasnaja Sloboda, aber er seufzte nicht, sondern kaute an einer Zigarette. Es war eine gute, dicke Zigarette aus Machorka, gerollt aus einem Teil des vorgestrigen Lageberichtes der »Prawda«. »Was ist, Väterchen?« fragte der Uniformierte. »Warum seufzt du?« »Es müßte Winter werden, Genosse Major. Zeit ist's dafür! Ein schneller Winter, hui – wie Reiter aus der Steppe von Kasachstan! Über Nacht sollte es zufrieren...dann können sie aus der Tiefe zu uns kommen über die Wolga, unsere Panzerchen...« Abranow lachte leise. Es war ein fast wimmerndes Lachen, denn Pawel Nikolajewitsch war immerhin zweiundsiebzig Jahre alt. Ein richtiger Greis war er, so, wie man sich einen alten Mann vorstellt, mit weißen Haaren, die sich im Nacken bogen, mit einer dicken Nase, mit in Falten eingebetteten Augen, deren Pupillen noch glänzten, auch wenn die Augäpfel schon gelb waren wie tabakgebeizte Fingerkuppen.

Unter unmenschlichen Bedingungen, in tödlicher Kälte und halb verhungert tragen die Soldaten einen Kampf aus, in dem es nur Verlierer geben kann. Der Arzt Dr. Körner ringt mit allen Kräften darum, das Leben der unzählbaren Verwundeten zu retten, auch wenn es am Nötigsten zur Behandlung fehlt. Aufrecht hält ihn der Gedanke an seine Liebste Marianne, nach der er sich sehnt und in deren Arme er nach Kriegsende zurückkehren will. Aber der Krieg, der um Stalingrad tobt, kennt keinerlei Erbarmen und verschont niemanden...

Bemerkungen

Erstauflage bezieht sich auf die Taschenbuch-Ausgabe.

Der Arzt von Stalingrad  Ⓒ 1958

Das Herz der 6. Armee  Ⓒ 1964