Ausgabendetails zu Das Karpatenschloss/Die Propellerinsel/Ein Journalist im Jahre 2889

Ausgabendetails

Titel
Das Karpatenschloss/Die Propellerinsel/Ein Journalist im Jahre 2889
Sprachen
Deutsch
Originaltitel
Übersetzt von
-
Verlag
Verlag Bärmeier & Nikel
ISBN
-
EAN
-
Ausgabe
Pappe
Inhalt/Klappentext
Im Gebirge am Retezat, in den Karpaten Transsylvaniens, beobachtet der Schäfer Frik das verlassene Schloss des Barons von Gortz. Er trifft auf einen fahrenden Händler, der ihm ein Fernrohr verkauft. Damit sichtet er über dem Turm des Schlosses eine Rauchsäule. Er berichtet den Bewohnern des Ortes Werst, wie dem Ortsrichter Biró Koltz, seiner Tochter Miriota, dem Förster Nick Deck und dem Arzt Patak davon. Sie beschließen in dem Gasthaus König Mathias von Werst auf dem Schloss nach dem Rechten zu sehen. Nick Deck bekommt eine Warnung durch eine geheimnisvolle Stimme. Er und Patak brechen dennoch zu dem Schloss auf. Wegen des langen Aufstieges müssen sie im Wald übernachten und werden von merkwürdigen Lichterscheinungen heimgesucht. Nick Deck lässt sich nicht beeindrucken und versucht am nächsten Morgen über die Ketten der geschlossenen Zugbrücke in das Schloss einzudringen. Dabei bekommt er einen Schlag und stürzt ab. Die Bewohner des Ortes, allen voran Miriota, die Nick heiraten will, machen sich Sorgen um die beiden, die sie bereits am vorigen Abend zurückerwartet haben. Die geheimnisvolle Stimme ist in dem Gasthaus wieder zu hören. Sie sagt, dass Miriota keinen Verlobten mehr hat. Nick Deck wird auf einer Bahre von Patak und zwei weiteren Männern nach Werst gebracht. Bei den beiden Touristen handelt es sich um den Graf Franz von Telek und den Soldaten Rotzko. Telek ist erstaunt als er erfährt, dass das Schloss dem Baron von Gortz gehört. Diesem ist er zuletzt vor fünf Jahren in der Aufführung einer Oper in Neapel begegnet. Beide besuchten voller Begeisterung die Auftritte der Operndiva La Stilla und verehrten die Frau. Der Graf von Telek hielt um ihre Hand an. La Stilla gab ein Abschiedskonzert, bei dem sie auf der Bühne verstarb. Der Baron von Gortz drohte daraufhin dem Grafen von Telek, den er für den Tod von La Stilla verantwortlich machte. Der Graf von Telek reist mit Rotzko aus Werst ab, nachdem er glaubte in dem Gasthof die Stimme von La Stilla gehört zu haben. Er verspricht den Bewohnern von Werst die Polizei zu alarmieren. Beide nehmen den Weg über das Schloss. Als sie es erreichen, sehen sie La Stilla auf der Bastion. Telek geht zu dem Haupteingang des Karpatenschlosses an dem sich vor ihm die Zugbrücke senkt. Er geht hinein. Hinter ihm hebt sich die Zugbrücke wieder und er ist in dem Schloss gefangen. Er sieht, dass er dort erwartet wird. Er flieht später aus seinem Verlies. Er belauscht in der Kapelle des Schlosses den Baron von Gortz und den Erfinder Orfanik. Beide unterhalten sich über elektrische Verbindungen innerhalb des Schlosses. Sie planen zu fliehen und das Schloss zu sprengen, um der erwarteten Polizei damit zuvorzukommen. Der Baron ist mit Orfanik bereits kurz nach dem Tod von La Stilla wieder auf das Schloss gezogen. Orfanik hat in seinem Auftrag eine Telefonleitung zwischen dem Schloss und dem Gasthof von Werst gelegt über die sie abhören konnten, was dort besprochen wurde und andererseits geheimnisvolle Stimmen erklingen lassen konnten. Später streift der Graf von Telek durch das Schloss und trifft den Baron von Gortz dabei an wie dieser der Stimme von La Stilla aus einer Tonaufzeichnung lauscht und eine Projektion eines Bildes von ihr betrachtet. Der Baron flieht. Er trifft auf Rotzko, der auf ihn schießt und dabei den Projektor mit der Aufzeichnung des Auftrittes von La Stilla trifft. Eine Explosion zerstört das Schloss. Der Baron kommt dabei ums Leben, der Graf von Telek überlebt in einem Hohlraum. Orfanik wird von der Polizei verhaftet. Der Graf von Telek liegt im Koma und wird von Rotzko auf sein eigenes Schloss gebracht. Rotzko bekommt von Orfanik die verbliebenen phonographischen Aufzeichnungen der Auftritte von La Stilla und spielt sie dem Grafen vor. Dieser wird dadurch geheilt. Nick Deck und Miriota heiraten schließlich wie geplant.

Nach einem Unfall mit ihrer Kutsche auf ihrer Reise von San Francisco nach San Diego zu einem Konzertauftritt suchen die vier französischen Musiker Yvernes, Frascolin, Pinchinat und Zorn nach einem Nachtquartier. Sie treffen auf Jeremias Fender, der sie in eine nahegelegene Stadt mitnimmt. Dort angekommen staunen die Musiker über die elegante Stadtanlage, die sie in der Einöde nicht erwartet hatten. Am nächsten Morgen stellt sich heraus, dass die Musiker sich auf einer künstlichen Insel aus Stahl befinden, die von amerikanischen Milliardären erbaut wurde. Diese Standard-Island genannte schwimmende Insel wird von riesigen zehn Millionen PS starken Motoren über Propeller angetrieben und ist voll manövrierfähig. Sie wurde innerhalb von vier Jahren gebaut, bestand aus 270.000 Bauteilen von denen jedes 16,70 Meter hoch und 10 Meter lang und breit war. Der gesamte Behälter hatte eine Oberfläche von 27 km². Die ovale Insel war 7 Kilometer lang, 5 Kilometer breit und besaß einen Umfang von 18 Kilometern. Bei voller Beladung hatte die Insel einen Tiefgang von zehn Metern und lag sieben Meter oberhalb der Wasserlinie. Die Höchstgeschwindigkeit betrug acht kn. Die Insel zählte etwa 10.000 Einwohner, die alle amerikanische Staatsbürger waren. Das Gesamtvolumen der Insel betrug 432 Millionen Kubikmeter, die Wasserverdrängung betrug 259 Millionen Kubikmeter. Die Hauptstadt Milliard-City besaß ein eigenes Straßenbahn-System. Die Musiker erfahren, dass sie von Eucalistus Munbar auf die Insel gebracht wurden, um den Reichen die Zeit bei ihren Fahrten über die Weltmeere zu vertreiben. Man bietet ihnen jeweils ein Jahresgehalt von einer Million Francs an und sie unterzeichnen den Vertrag.

Im weiteren Verlauf wird klar, dass die Insel geteilt ist. Auf der Backbordhälfte wohnen Yankees aus den Nordstaaten, auf der Steuerbordhälfte Einwohner der Südstaaten. Die beiden mächtigsten Familien - die Tankerdons auf der Backbordseite und die Coverly auf der Steuerbordseite - konkurrieren miteinander. Der Sohn der Familie Tankerdon und die Tochter der Familie Coverly verlieben sich jedoch ineinander. Seit einem Besuch bei den Hawaii-Inseln wird die Insel von einer Ketsch mit Malaien verfolgt. Die Äquatortaufe entfällt, da Coverly und Tankerdon sich nicht einigen können, wer von ihnen den Schuss aus einer Kanone abfeuern darf.

Die Besatzung der malaiischen Ketsch wird von der Propellerinsel als Schiffbrüchige aufgenommen, da ihr Schiff angeblich mit einem Dampfschiff zusammengestoßen sei. Ihr Kapitän Sarol plant jedoch heimlich eine Verschwörung gegen die Propellerinsel. Über Tahiti und die Neuen Hebriden geht die Fahrt weiter nach Samoa. Plötzlich stößt die Propellerinsel bei der weiteren Fahrt mit einem britischen Frachter zusammen und versenkt ihn. Daraufhin stoppen britische Kriegsschiffe die Insel und verlangen Entschädigung.

Die Fahrt geht weiter nach Tonga. Auf der Fahrt zu den Fidschi-Inseln kreuzt ein geheimnisvolles Dampfschiff ihren Weg, das offensichtlich eine große Anzahl Raubtiere auf der Propellerinsel absetzt. Tiger, Löwen, Jaguare, Panther und Krokodile streifen über die Insel und verbreiten Angst und Schrecken. Die Tiere werden alle erlegt. Bei der Jagd auf den letzten Tiger rettet Tankerdon Coverly das Leben. Die beiden Familien versöhnen sich zunächst. Eine Hochzeit ihrer Kinder scheint möglich. Auf den Fidschi-Inseln wird Pinchinat von Kannibalen gefangen genommen, kann aber befreit werden. Ein weiteres Dampfschiff erreicht die Insel und bringt die Kunde von dem Konkurs der Eigentümer-Gesellschaft. Coverly und Tankerdon kaufen daraufhin die Propellerinsel und gründen eine gemeinsame Gesellschaft. Auf den Neuen Hebriden kommt es zu einem Aufstand unter Führung des malaiischen Kapitäns Sarol, der die Inselbewohner mit mehreren Tausend Insulanern angreift. Französische Siedler kommen mit weiteren Insulanern den Einwohnern der Propellerinsel zur Hilfe. Der Aufstand kann niedergeschlagen werden. Der amtierende Gouverneur Bikerstaff der Propellerinsel wird jedoch dabei getötet. Um dessen Nachfolge kommt es zu einem neuen Konflikt zwischen Coverly und Tankerdon. Tankerdon auf der Backbordseite und Coverly auf der Steuerbordseite geben im Laufe dieses Konflikts jeweils sich widersprechende Befehle an Kommodore Simcoe, der diese nicht ausführt. Die Maschinisten beider Inselhälften müssen die Befehle dann dennoch ausführen. Durch die Versuche beider Seiten den Kurs zu bestimmen wird die Propellerinsel in eine Rotationsbewegung versetzt und damit manövrierunfähig. Durch einen starken Wirbelsturm bricht sie schließlich in mehrere Teile. Ein großer Teil der Inselbevölkerung kann sich auf die verbliebenen Bruchstücke retten. Sie erreichen schließlich die Nordinsel Te Ika-a-Māui von Neuseeland. Die Kinder von Coverly und Tankerdon können endlich heiraten. Die Musiker schiffen sich von Auckland nach San Diego ein, wo sie ihr geplantes Konzert geben können.

Im hochindustrialisierten Amerika des 29. Jahrhundert ist Centropolis die Supermetropole und neue Hauptstadt der USA. Jules Verne beschreibt revolutionäre technische Veränderungen, wie Bildtelefone, unterirdische Hochgeschwindigkeitszüge und verschiedene Luftfahrzeuge. Grundlage der größten Umwälzungen war die Lösung des energetischen Problems. Es werden neuartige Akkumulatoren verwendet, die die Sonnenenergie speichern.

In dieser †žWunderwelt†œ lebt der Erbe des Gründers des New York Herald Francis Benett. Seit dreißig Generationen ist diese Zeitung in der Hand seiner Familie. Aus ihr hat sich inzwischen ein Medienimperium gebildet, welches jetzt unter Earth Herald bekannt ist. Er besitzt das Monopol zur elektronischen Verbreitung der Nachrichten, was durch eine phonografische Verteilung mit Zuschaltung von Fernsehkanälen und der elektrischen Aufzeichnung von Bildern geschieht. Er besitzt dadurch so großen Einfluss, dass er finanziell völlig unabhängig ist. Er besitzt so viel Macht, dass Präsidenten seine Unterstützung suchen. Während für ihn ein normaler †žArbeitstag†œ beginnt, befindet sich seine Frau Edith in Paris, wo sie ihre Hutgarderobe ausweitet. Mit dem Bildtelefon können die beiden schon zum Frühstück in Verbindung treten, die Technik macht es optisch und akustisch möglich.

Nach dem privaten Kontakt widmet sich Benett seinem Imperium. Aber er verdient nicht nur mit der Informationsverbreitung Geld, ein anderes Standbein ist die Werbung. Bei einem morgendlichen Rundgang in seiner Machtzentrale besucht Benett auch diese Abteilung. Für die Werbung wird eine neue Technologie genutzt. Mit riesigen Projektoren werden Werbebotschaften von unten an die Wolkendecke projiziert, die dann von ganzen Regionen gelesen werden können.

Da Francis Benett über umfangreiche Geldmittel verfügt, fällt es ihm nicht schwer, sich als Mäzen für Forschung und Entwicklung auszugeben. Dabei denkt er an seine eigenen Vorteile. Gleichzeitig wird der einflussreiche Medientycoon auch von Botschaftern oder Regierungsvertretern konsultiert. Zur Diskussion steht die aktuelle Aufteilung der Welt, die weitgehend von Großmächten bestimmt ist. Eine drohende militärische Auseinandersetzung sieht Benett nicht, zumal er sich die Frage stellt, ob bei den vorhandenen Biowaffen und Chemiewaffen überhaupt ein Krieg möglich ist. Währenddessen haben die USA Begehrlichkeiten, sich England als ihre Kolonie einzuverleiben.

Für den Abend steht ein besonderes wissenschaftliches Ereignis bevor. Ein vor hundert Jahren eingefrorener Wissenschaftler soll wieder aufgetaut werden. An diesem öffentlichen Ereignis will Benett teilnehmen, die Medien sollen ebenfalls dabei sein. Nachmittags kontrolliert er seine Tageseinnahmen, wobei er diese Arbeit mit der Hilfe eines †želektronischen Rechenapparates†œ im Nu erledigt. Endlich ist es Abend geworden. Die Fernsehkameras richten sich auf den eingefrorenen Wissenschaftler. Aber alle Versuche mit Wärme, Elektrizität und der Behandlung mit modernsten Elixieren bleiben ohne Erfolg. Offensichtlich ist der Wissenschaftler tot und das schon seit hundert Jahren. Die Wissenschaftler, die ihren eingefrorenen Kollegen wiedererwecken wollten, müssen ihre Pläne aufgeben.

Als der Hausarzt von Francis Benett zum späten Abend rät, ein Wannenbad zu nehmen, lässt dieser sich die automatische Badewanne in sein Hotelzimmer hereinfahren. Aus der gefüllten Wanne klingen verschämte Schreie, seine Frau liegt schon badend darin. Sie war erst vor wenigen Minuten durch die unterseeische Tunnel-Verbindung aus Europa von ihren Huteinkäufen zurückgekommen. Mit Benetts Rückblick auf einen verdienstvollen Tag, an dem er wieder eine große Geldsumme verdient hat, endet die Geschichte.

Rezensionen

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Auflagen

Auflage: Erstauflage
Erscheinungsjahr
1966
Seitenanzahl
336