Details zu Das Testament eines Exzentrischen/Der Goldvulkan - Sammelband

Cover von Das Testament eines Exzentrischen/Der Goldvulkan

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Autor

Jules Verne

Buch

Originaltitel
Originalsprache
Französisch
Erstveröffentlichung
Unbekannt
Band (Reihe)
-
Typ
Sammelband
Genre
Belletristik: Roman

Auflage

Titel
Sprache
Deutsch
Übersetzt von
-
Verlag
Verlag Bärmeier & Nikel
Jahr
1966
Seitenanzahl
384
ISBN
-
EAN
-
Ausgabe
Pappe
Auflage
Erstauflage
Inhalt/Klappentext
In Chicago versetzt 1897 ein Ereignis einen großen Teil der Bewohner der Stadt in Aufruhr. Der verstorbene Millionär William J. Hypperbone lässt am 3. April seine Beerdigung feiern. Hypperbone war Mitglied des Excentric Clubs, in dem die 50 wichtigsten Mitglieder der Grundstücksmaklerbranche, der Schlachthof- und Pökelindustrie sowie der Eisenbahn-, Öl- und Montangesellschaften von Chicago vertreten sind. Diese treffen sich Abend für Abend in den Räumen des Clubs um die wichtigsten Tages- und Wochenzeitungen zu lesen, sowie mit in der Regel hohen Einsätzen zu spielen. Exzentrisch war in der Vergangenheit allerdings lediglich der Hochzeitsplan Hypperbones, der in einem Alter von weniger als vierzig Jahren das hundertjährige Fräulein Anthonia Burgoyne heiraten wollte. Die betagte Braut verstarb allerdings an einem Keuchhustenanfall, bevor sie Hypperbone ihr Ja-Wort geben konnte. Hypperbone erfreute sich immer bester Gesundheit, verstarb allerdings plötzlich ohne ein vorheriges Anzeichen einer Krankheit. Hypperbone führte im Club das Edle Gänsespiel ein, das in der Regel ebenfalls mit hohen Einsätzen gespielt wurde. Das Spiel erinnert in der Bewegung über die Spielfelder an das von Kindern in Deutschland gespielte Leiterspiel.

Mitglieder des Clubs hoffen, dass sie durch des Testament des Verstorbenen für ihre hohen Spieleinsätze in der Vergangenheit entschädigt werden. Der Notar Tornbrock erklärt ihnen aber nur, dass der Leichenwagen Hypperbones von sechs Sargträgern begleitet werden soll, die durch das Los bestimmt werden. Das Los fällt auf den Landschaftsmaler Max Réal, den Journalisten Harris T. Kymbale, den Profiboxer Tom Crabbe, der Kassiererin eines Modegeschäftes Lissy Wag, den geizigen Pfandleiher Hermann Titbury und den pensionierten Offizier der Kriegsmarine Commodore Hodge Urrican. Das Testament soll erst zwölf Tage nach dem Begräbnis verlesen werden. Hypperbone hinterlässt keine Erben. Er lässt sich voller Pomp in seinem eigens schon zu Lebzeiten gebautem Mausoleum beisetzen. Zwölf Tage später findet schließlich die öffentliche Testamentseröffnung statt. Die Neugier aller Amerikaner auf den Inhalt des Testaments ist bis dahin bereits ins Unermessliche gestiegen.

Im Theatersaal eines Hotels verliest der Notar Tornbrock vor 16.000 Zuschauern, die das Glück hatten eine Eintrittskarte zu ergattern, das Testament. Der Verstorbene wird seinem Ruf als Mitglied des Excentric Clubs voll gerecht. Es hat als Verfechter des vor allem in Großbritannien und Frankreich bekannten Edlen Gänsespiels festgelegt, das dieses in überdimensionaler Weise mit den ausgelosten Teilnehmern quer durch die Bundesstaaten der USA zu spielen. Die einzelnen US-Staaten sind die Spielfelder und die Spielfiguren sind die ausgelosten Teilnehmer. Je nach dem wie der Würfel fällt, der regelmäßig durch den Notar Tornbrock zu ermitteln ist, haben sich die Teilnehmer zwischen den Bundesstaaten zu bewegen. Die damaligen Vereinigten Staaten bestehen aus 48 Bundesstaaten, davon sind 47 jeweils einmal als Spielfeld vorhanden und der Bundesstaat Illinois, in dem Chicago liegt, insgesamt vierzehnmal. Dabei sind auch Bundesstaaten als Spezialfelder definiert. New York dient als †žBrücke†œ (Einfachen Einsatz zahlen und weiter ziehen), Louisiana dient als †žWirtshaus†œ (Doppelten Einsatz zahlen, Partner zweimal würfeln lassen), Nevada dient als †žSchacht†œ (Ablösung abwarten und einfachen Einsatz zahlen), Nebraska dient als †žLabyrinth†œ (Dreifachen Einsatz zahlen und zurück ziehen), Missouri dient als †žGefängnis†œ (Ablösung abwarten und dreifachen Einsatz zahlen) und Kalifornien dient als †žTotenkopf†œ (Zurück zum Spielbeginn und einfachen Einsatz zahlen). An bestimmten Stellen müssen †žStrafzahlungen†œ in die Spielkasse geleistet werden. Das Spiel wird von dem Teilnehmer gewonnen, der als erster wieder im dreiundsechzigsten Feld (in Chicago) ankommt. In seinem Testament nennt Hypperbone sein Spiel das †žEdle Vereinigte Staaten-Spiel†œ. Der Sieger dieses Spiels wird der Alleinerbe von über sechzig Millionen Dollar sein. Der zweite der Teilnehmer soll das Geld erhalten, dass in die Spielkasse eingezahlt wurde. Es entsteht ein Tumult, da die Aussicht eines Millionenerbes der erste Preis in diesem gigantischen Spiel ist. Das ist nach dem Geschmack der Amerikaner. In einem Kodizill, das ebenfalls von Notar Tornbrock verlesen wird, ist zusätzlich festgelegt, dass ein Unbekannter, der als X. K. Z. bezeichnet wird, als siebter Teilnehmer an dem Spiel teilnehmen wird. Dadurch gibt es nicht die Möglichkeit, dass sich die sechs ausgelosten Teilnehmer untereinander einigten und unabhängig vom Ergebnis des Spiels eine Aufteilung des Erbes vornehmen.

Während des Spieles reisen die sieben Teilnehmer kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten. Jules Verne schildert dabei sein umfassendes geografisches Wissen. Die Spielteilnehmer suchen die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der damaligen USA auf. Die Reiseroute ist abhängig von den willkürlichen Ergebnissen des Würfelns mit den daran geknüpften Abhängigkeiten des Spielverlaufs. Die Protagonisten erleben während ihrer jeweiligen Reisen verschiedene Abenteuer. Hermann Titbury wird im Bundesstaat Maine wegen des Vergehens gegen die dort geltende Prohibition zu einer Geldstrafe verurteilt, da er in einer Kneipe für sich und seine Frau zwei Whiskys bestellt. Dabei kommt heraus, dass er einen falschen Namen angegeben hat. Dafür wird er zusätzlich zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Bei Salt Lake City in Utah wird er mit seiner Frau von einem Unbekannten unter einem Vorwand in ein abgelegenes Hotel gelockt und erst nach der Zahlung eines Lösegeldes von 2000 Dollar wieder freigelassen. Lissy Wag erkrankt an einer Bronchitis und wird fälschlicherweise für tot erklärt. Der vornehme Humphrey Weldon meldet sich als Förderer von Lissy Wag und lässt sie wissen, das er auf ihren Sieg setzt. Kymbale duelliert sich mit Urrican bei der Vorbeifahrt ihrer beiden Züge. Beide überstehen den Vorfall jedoch unverletzt. Lissy Wag wird gemeinsam mit ihrer Freundin Jovita Foley und Max Réal von Unbekannten überfallen, die durch eine Entführung die Weiterreise von Lissy Wag verhindern wollen. Dabei wird Max Réal von einem der Räuber mit einem Messer im Rücken schwer verwundet. Er wird allerdings kurz darauf bei einem Besuch bei Lissys Mutter durch die Verlobung mit Lissy für dieses Ereignis entschädigt.

Inzwischen ist jedoch der immer noch unbekannte X. K. Z. zum Sieger des Spiels erklärt worden, da dieser als erster auf dem Zielfeld 63 in Illinois ankommt. Eine Woche danach ist das Geheimnis um seine Identität immer noch nicht gelüftet. Am 15. Juli läuter die Glocke auf dem Mausoleum Hypperbones. Notar Tornbrock, die Mitglieder des Excentric Clubs und die sechs ausgelosten Spielteilnehmer begeben sich in das Mausoleum. Die Volksmassen bahnen sich einen Weg auf den Friedhof. X. K. Z. fehlt nach wie vor. Der Sarg Hypperbones öffnet sich und der vermeintlich Verstorbene steht vor ihnen. Lissy und Jovita erkennen in ihm Humphrey Weldon. Er ist auch der geheimnisvolle X. K. Z.. Nach der Beerdigungszeremonie in seinem Mausoleum war Hypperbone aus einer kataleptischen Starre erwacht. Er nahm mit der Hilfe seines Anwalts die Chance war, selbst als großer Unbekannter an seinem eigenen Lieblingsspiel teilzunehmen. Dabei ging er als echter Spieler auch das Risiko ein, all sein Vermögen an einen der anderen Teilnehmer zu verlieren. Hypperbone heiratet schließlich Jovita Foley, die Freundin der in dem Spiel zweitplazierten Lissy Wag. Diese heiratet wiederum ihren Verlobten Max Réal.

Summy Skim lebt zufrieden im kanadischen Montreal. Er ist nicht reich, lebt aber jedoch in finanziell abgesicherten Verhältnissen. Er besitzt ein Landgut mit mehreren Angestellten, von dem aus er in den Sommermonaten regelmäßig auf die Jagd geht. Sein Vetter Ben Raddle, ein Ingenieur, sucht ständig nach neuen Herausforderungen und ist am Gewinn orientiert. Deshalb teilt er nicht die Beschaulichkeit und die innere Ruhe des Vetters. Eines Tages werden Summy und Ben von einem Notar geladen. Dieser eröffnet ihnen, dass sie im Norden von Kanada am Miles Creek einen Claim von ihrem verstorbenen Onkel Josias Lacoste geerbt haben. Ein Angebot von einer Minengesellschaft über 5000 Dollar trifft ein und Summy will den Claim verkaufen. Ben plant jedoch den Claim auszubeuten und dadurch wesentlich mehr Geld zu machen. Er überzeugt Summy nach Klondike zu reisen, um sich das Grundstück anzusehen. Beide brechen gemeinsam zu ihrer Reise in den Norden auf.

Über Vancouver reisen sie als Passagiere mit dem Dampfschiff Football nach Skagway. Auf dem Schiff lernen die Vettern die attraktiven Cousinen Jane und Edith Edgerton kennen. Diese haben das gleiche Reiseziel. Edith will in Dawson im dortigen Krankenhaus als Krankenschwester arbeiten und Jane plant als Goldgräberin ihr Glück zu versuchen. Summy findet Gefallen an der selbstbewussten Jane. Sie treffen auf die beiden Texaner Hunter und Malone, die sich als berüchtigte Bösewichte entpuppen. Ständig provozierend suchen sie die Konfrontation. Als dann Jane von Hunter angepöbelt wird, greift Summy mit einem Kinnhaken ein.

Nach der Ankunft in Skagway geht es nur noch mit dem Hundeschlitten weiter. Ben bringt die beiden Edgerton-Cousinen dazu mit ihnen eine Reisegesellschaft zu bilden. Sie reisen mit dem Scout Bill Stell über den Chilkoot Pass in Richtung Klondike. Unterwegs begegnen sie vielen dem Goldrausch verfallenen Einwanderer, die ihr Leben riskieren um nach Klondike zu gelangen.

In Dawson City erfahren die Vettern von Grenzstreitigkeiten zwischen den USA und Kanada. Das Kaufangebot der Minengesellschaft für Ihren Claim bleibt nur bestehen, wenn das Grundstück kanadisch bleibt. Die Grenzstreitigkeiten werden von Hunter und Malone angefacht, da diese der strengeren Überwachung ihrer Aktivitäten durch die kanadische Polizei entkommen wollen. Am Miles Creek arbeiten die beiden Vettern auf ihrem Claim als Goldgräber um ihre Rechte an dem Grundstück nicht verfallen zu lassen. Edith Edgerton arbeitet als Krankenschwester bei Dr. Pilcox im Krankenhaus von Dawson City und Jane auf ihrem Claim in der Nachbarschaft von Summy und Ben. Der Erfolg auf den beiden Claims ist jedoch gering. Der Claim der beiden Vettern liegt direkt an einem Fluss in der Nachbarschaft des Claims von Hunter und Malone. Es kommt zu Pöbeleien und Auseinandersetzungen.

Trotzdem zeigt das Schürfen nach Gold erste Ergebnisse. Ein Erdbeben und schwere Gewitter sorgen jedoch dafür, dass die Flusslandschaft ihre Konturen verändert. Der Fluss sucht sich sein neues Bett über die Claims der Vettern und der Ganoven. Das bisher gewonnene Gold wird vom Fluss weggeschwemmt. Die Goldsucher geben auf und kehren nach Dawson City zurück. Sie planen nach dem Ende des Winters wieder nach Hause zurückzukehren.

Bei einem Jagdausflug in der Nähe von Dawson City rettet Summy einem Goldsucher das Leben. Dieser stirbt jedoch später im Krankenhaus von Dr. Pilcox. Vorher vertraut er den Vettern an, dass es nördlich von Klondike einen Vulkan gibt dessen innerer Boden mit Gold bedeckt sein soll. Sie beschließen mit dem Scout Bill Stell im nächsten Frühjahr dorthin aufzubrechen. Jane Edgerton will sie begleiten.

Die Gauner Malone und Hunter haben von einem Indianer ebenfalls von dem Goldvulkan erfahren. Sie führen ebenfalls eine Expedition dorthin durch. Die beiden Vettern treffen mit Jane am Vulkan ein und entdecken, dass dieser aktiv ist. Der Ingenieur Ben hat die Idee einen künstlichen Vulkanausbruch herbeizuführen, um nach dem folgenden Abebben der vulkanischen Aktivitäten an das Gold heranzukommen.

Die Gruppe baut einen Kanal zum Vulkan um Wasser in den Vulkankrater und den Kamin des Vulkans zu leiten. Kurz nach Fertigstellung des Bauvorhabens haben Malone und Hunter ebenfalls den Vulkan erreicht. Nach einer Belagerung versuchen sie das Lager der Vettern zu stürmen. Ben zündet die Zündschnüre, um durch eine Explosion das Wasser in den Vulkan zu leiten. Die meisten der Bösewichte kommen dabei ums Leben. Bis auf einen kleineren Goldklumpen wird das Gold aus dem Vulkan in das nahe gelegene Meer gespült. Mit dem Goldklumpen im Gepäck kehrt die Gruppe wieder in die Goldgräberstadt Dawson City zurück. Der Goldklumpen deckt gerade die Kosten der Expedition. In Dawson City erfahren Summy und Ben, dass durch den künstlichen Vulkanausbruch der Fluss erneut umgeleitet wurde. Er fließt nicht mehr über ihren Claim. In der Zwischenzeit hat das Wasser jedoch große Mengen Gold auf ihrem Grundstück abgelagert. Beide werden doch noch reich. Summy heiratet Jane und Ben heiratet Edith. Später kehren alle wieder nach Montreal zurück.