Details zu Die 500 Millionen der Begum/Die Leiden eines Chinesen in China - Sammelband

Cover von Die 500 Millionen der Begum/Die Leiden eines Chinesen in China

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Autor

Jules Verne

Buch

Originaltitel
Originalsprache
Französisch
Erstveröffentlichung
1879
Band (Reihe)
-
Typ
Sammelband
Genre
Belletristik: Roman

Auflage

Titel
Sprache
Deutsch
Übersetzt von
-
Verlag
Verlag Bärmeier & Nikel
Jahr
1966
Seitenanzahl
340
ISBN
-
EAN
-
Ausgabe
Pappe
Auflage
Erstauflage
Inhalt/Klappentext
500 Millionen, die das Vermögen einer indischen Prinzessin (der Begum) sind, warten auf einen Erben. Als Erbe wird der französische Arzt Dr. Sarrasin ermittelt, der fassungslos vor Glück ist. Er schmiedet große Pläne. Er will mit dem Geld eine moderne und blühende Stadt nach streng hygienischen Gesichtspunkten errichten. Doch auch der deutsche Professor Schultze erhebt Anspruch auf das Erbe. Er will ebenfalls eine Stadt bauen. Seine Vorstellungen sind jedoch völlig anderer Art, als die von Sarrasin. Schultze baut ein Stahlimperium auf, eine Waffenschmiede für Geschütze und Kanonen nach dem Vorbild von Krupp.

Beide Pläne werden umgesetzt. Bald steht die saubere und idealisierte Stadt France-Ville in unmittelbarer Nähe der dunklen Stadt Stahlstadt gegenüber. Nach kurzer Zeit bahnt sich ein Konflikt an. Schultze richtet eine riesige Kanone mit einem geheimnisvollen Geschoss auf seinen Konkurrenten.

Der junge Ingenieur Marcel Bruckmann aus dem Elsass kann sich in Stahlstadt einschleichen und das Vertrauen des Professors gewinnen. Der Erbauer der Riesenkanone und der Geheimwaffe lässt aber keinen Mitwisser zu. Der junge Ingenieur kann jedoch fliehen und versucht in France-Ville Entwarnung zu geben, da seiner Ansicht nach keine direkte Bedrohung durch das Geschoss besteht, da dessen Flugbahn falsch berechnet wurde. Schultze lässt France-Ville beschießen. Der Schuss verfehlt, wie Marcel vermutete, das Ziel.

Danach wird es ruhig um Stahlstadt. Es gibt Gerüchte, dass Schultze bankrott ist. Aus der Stadt kommen keine Lebenszeichen mehr. Marcel geht mit einem Freund in die Stadt und will das Rätsel lösen. Er findet Schultze tot vor. Dieser hatte ein Geschoss entwickelt, welches wie eine Neutronenbombe keinen Schaden an Gebäuden anrichten, aber durch Vereisung das Leben auslöschen sollte. Durch einen Defekt an der Waffe wurde der Erfinder von der Wirkung seiner eigenen Waffe getötet.

Der Roman spielt in China am Ende des 19. Jahrhunderts. Erzählt wird die Geschichte des jungen, reichen Chinesen Kin-Fo, der das Leben als solches nicht zu schätzen weiß. Dank seines Reichtums musste er nie erfahren, was es bedeutet, glücklich oder unglücklich zu sein. Wohlhabend aber völlig antriebslos, lebt er in den Tag hinein, ab und zu durch allerlei Kurzweil zerstreut. Zu seinem direkten Umfeld zählt der im Hause lebenden Philosoph Wang, ein bekehrter, früher militanter Gegner des Kaisers. Um sich zu zerstreuen, wird ihm geraten zu heiraten. Wang machte dafür die in Peking lebende junge Witwe Lé-U ausfindig, deren Mann, ein Gelehrter, an Altersschwäche gestorben ist. Kin-Fo sieht in seinem Leben wieder ein Ziel. Lé-U bringt nicht nur Abwechslung, beiderseits sind Sympathien füreinander vorhanden. Aber der gerade einsetzende Optimismus von Kin-Fo wird schlagartig gebremst, als aus den Staaten die Meldung kommt, dass durch einen Konkurs der Bank, von der er seine Aktien besitzt, seine Vermögenswerte dahin geschmolzen sind. Daraufhin sagt er die geplante Hochzeit mit Lé-U ab und schließt bei der amerikanischen Versicherungsgesellschaft der Hundertjährigen eine auf zwei Monate Laufzeit begrenzte Lebensversicherung über 200.000 Dollar ab, die auch das Ableben durch Selbstmord mit einschließt. Dadurch möchte er seine geliebte Lé-U und seinen besten Freund Wang nach seinem Tode finanziell absichern. Wang, der in früheren Zeiten einst ein Mörder und Rebell war, solle ihm das Leben nehmen, damit die Versicherungssumme ausgezahlt werden könne. Die Versicherung stimmt dem Vertrag zu, da Kin-Fo gut situiert zu sein scheint und er sich einer guten Gesundheit erfreut. Sicherheitshalber soll er durch die beiden Agenten Craig und Fry der Versicherung überwacht werden. Kin-Fo stellt fest, dass es nicht so einfach ist Selbstmord zu begehen. Deswegen bittet er Wang um einen ungewöhnlichen Freundschaftsdienst. Wang soll ihn umbringen. Damit Wang straffrei ausgeht, gibt er ihm ein Schreiben in die Hand, in dem Kin-Fo bestätigt, dass er aus eigenem Willen aus dem Leben tritt. Wang stimmt zögernd zu. Kin-Fo kennt nun den Endtermin der Police, aber nicht sein genaues Sterbedatum. Als Kin-Fo nach der Erteilung dieses Mordauftrags plötzlich erfährt, dass der Konkurs der Bank nur vorgetäuscht war und er gar nicht bankrott sei, beginnen seine persönlichen Drangsale. Plötzlich möchte er nicht mehr sterben und deshalb verhindern, durch seinen treuen und zuverlässigen Freund ins Jenseits befördert zu werden. Er kann jetzt die attraktive Lé-U heiraten. Er will Wang informieren, dass dieser ihn jetzt nicht mehr ermorden muss. Doch dieser ist spurlos verschwunden. Jetzt kommt doch Abwechslung bei Kin-Fo auf. Denn er ist auf der Flucht vor seinen selbst beauftragten Mörder. Er lässt öffentlich nach Wang suchen, Wang bleibt jedoch spurlos verschwunden. Mit den beiden "Leibwächtern" der Versicherung und seinem Diener Soun bricht er auf, um Wang zu suchen. Als die Reisenden Wang in einem Vorort von Peking auf den Fersen sind, rettet sich Wang mit einem Sprung in einen reißenden Fluss, in dem er offensichtlich den Tod findet. Trauer mischt sich mit Erleichterung, der Mörder aus Freundschaft ist nicht mehr existent. In Peking sucht Kin-Fo seine Braut Lé-U auf um sie zu informieren, dass sie wieder heiraten können. Der Versuch die Hochzeit in Peking auszurichten schlägt fehl, da die Mutter des Kaisers verstorben ist und Hochzeiten für die Zeit der Trauer untersagt sind. Eine Botschaft von Wang trifft ein, in der steht, dass er inzwischen sein Entlastungsschreiben von Kin-Fo an den Kopf der ehemaligen terroristischen Vereinigung gegen den Kaiser Lao-Shen abgetreten hat. Der heutige Straßenräuber ist bekannt für seine Skrupellosigkeit. Kin-Fo will von diesem den Brief mit einem Betrag in der Höhe des Gewinnes von Wang aus der Versicherungspolice loskaufen, damit ihn der Bandenchef nicht mehr ermorden muss. Die Gefährten reisen mit der Dschunke Sam-Yep, die mit einem Transport von im Ausland verstorbenen Chinesen auf dem Weg nach Norden ist. Während der Fahrt belauschen die beiden Versicherungsagenten Craig und Fry ein Gespräch zwischen Piraten, die sich in den Särgen im Laderaum versteckt haben, um die Dschunke zu überfallen. Die Reisenden verlassen daraufhin mit von Paul Boyton konstruierten Schwimmanzügen das Schiff und entgehen dadurch dem Überfall. Sie werden von einem Fischerboot gerettet. Kin-Fo will zu dem Schlupfwinkel von Lao-Shen in der Nähe der Chinesischen Mauer gelangen. Kurz vor dem Ziel entlassen die Beschützer, da die Zeit der Police abgelaufen ist, Kin-Fo und Soun in die Fänge des Räubers. Kin-Fos Versuch sich freizukaufen schlägt fehl. Lao-Shen verhängt die Todesstrafe über ihn, da er Buddha gelästert hätte, indem er das von diesem gegebene Leben verachtete. Kin-Fo ergibt sich in sein Schicksal und wird in einem Kasten auf ein Schiff verladen. Als er seine Umgebung wieder in Augenschein nehmen kann, stellt er fest, dass er sich im Kreis seiner Freunde in seinem Haus befindet. Wang klärt ihn darüber auf, dass er wusste, dass Kin-Fos Vermögen nicht verloren war, diesem aber einen zweimonatigen Kurs in angewandter Ethik und Philosophie absolvieren lassen wollte. Lé-U besitzt inzwischen das Entlastungsschreiben von Wang. Kin-Fo darf seine Frau erst dann in die Arme schließen, nachdem er mit diesem Brief auch sein altes Leben in Flammen aufgehen lässt.