Details zu Keraban der Starrkopf/Der Archipel in Flammen - Sammelband

Cover von Keraban der Starrkopf/Der Archipel in Flammen

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Autor

Jules Verne

Buch

Originaltitel
Originalsprache
Französisch
Erstveröffentlichung
1883
Band (Reihe)
-
Typ
Sammelband
Genre
Belletristik: Roman

Auflage

Titel
Sprache
Deutsch
Übersetzt von
-
Verlag
Verlag Bärmeier & Nikel
Jahr
1966
Seitenanzahl
384
ISBN
-
EAN
-
Ausgabe
Pappe
Auflage
Erstauflage
Inhalt/Klappentext
Nach einem Ehestreit flieht der niederländische Tabakhändler Mijnheer Jan Van Mitten mit seinem Diener Bruno von Rotterdam nach Istanbul, wo er seinen Freund und Geschäftspartner Keraban aufsucht. Kerabans Geschäftsräume liegen in dem in Europa gelegenen Teil Istanbuls. Dort treffen ihn Van Mitten und Bruno an.

Keraban lädt sie zum Abendessen in seine Villa ein, die im in Asien gelegenen Teil Istanbuls †“ Scutari (Üsküdar) †“ liegt. Der europäische und der asiatische Teil Istanbuls werden durch den Bosporus getrennt. Als sie zusammen mit Kerabans trägem Diener Nizib über den Bosporus setzen wollen, treffen sie auf einen Offizier der Polizei, der eine Bekanntmachung verkündet, nach der eine kleine Steuer pro Person für die Überquerung des Bosporus mit dem Boot erhoben wird. Keraban weigert sich aus Hass auf die Regierung, diese Steuer zu bezahlen. Aus Trotz beschließt er, in seiner Kutsche das Schwarze Meer zu umrunden um in seiner Villa zu Abend zu essen. Da Van Mitten seine Einladung zum Abendessen angenommen hat, fahren er und sein Diener notgedrungen mit.

Nachdem die Reisegesellschaft einen Angriff wilder Eber auf die Kutsche überstanden hat, gelangt sie nach Odessa. Dort besucht Keraban seinen Neffen Achmed, der kurz vor der Heirat mit Amasia, der Tochter des Bankiers Selim steht. Die Hochzeit soll in Kerabans Gegenwart stattfinden. Keraban fordert Achmed auf, ihn nach Scutari zu begleiten. Kurz nach Kerabans Abreise werden Amasia und ihre Dienerin Nedjeb von dem Piratenkapitän Yarhud entführt.

In Poti an der Grenze von Russland mit der Türkei treffen sie an einem Bahnübergang auf den vornehmen Saffar, der ihnen den Weg versperrt. Durch einen herannahenden Zug wird die Kutsche, die mitten auf den Gleisen steht, zerstört. Der wütende Keraban wird von zwei Kosaken verhaftet, in den wartenden Zug gesetzt und über die türkische Grenze gebracht. Achmed, Van Mitten, Bruno und Nizib überqueren die Grenze auf dem Pferd und lesen Keraban am Zollhaus wieder auf. Sie setzen die Reise in einem zweirädrigen Pferdekarren fort.

Als die Reisegesellschaft bei einem Leuchtturmwärter übernachtet, werden sie Zeuge, wie ein Schiff in einem Sturm untergeht. Achmed rettet zwei Frauen, die sich an Bord befanden, Amasia und Nedjeb. Kapitän Yarhud, der Amasia im Auftrag des reichen Saffar und seines Verwalters Scarpante entführte, hat das Unglück ebenfalls überlebt.

In der Karawanserei von Rissar lernen die Reisenden den Kurden Yanar und dessen Schwester Sarabul kennen. Durch ein Versehen dringen Keraban, Van Mitten und Achmed in Sarabuls Zimmer ein. In einer richterlichen Untersuchung werden die Schuldigen entlarvt. Um einer drohenden Gefängnisstrafe zu entgehen, überreden Keraban und Amasia Van Mitten Sarabul einen Heiratsantrag zu machen. Im nahen Trapezunt verlobt sich Van Mitten eher widerwillig mit Sarabul.

Unwissentlich stellt Keraban den Schurken Scarpante als Führer ein. Um den Weg nach Scutari abzukürzen, verlassen die Reisenden auf Vorschlag Scarpantes die Küste und durchqueren die Bergwelt von Anatolien. Während eines Nachtlagers werden die Reisenden von Banditen angegriffen. Yarhud, Scarpante und Saffar werden von Keraban getötet bevor sie Amasia entführen können. Am anderen Morgen stellt sich heraus, dass sich die Reisenden kurz vor Scutari befinden.

In Kerabans Villa gesteht Van Mitten Sarabul, dass er sie nicht heiraten kann, weil er bereits verheiratet ist. Unmittelbar nach dem Geständnis trifft ein Telegramm ein, wonach Van Mitten bereits seit fünf Wochen Witwer ist.

Es stellt sich heraus, dass die Trauung von Achmed und Amasia nicht in Scutari sondern nur im europäischen Teil Istanbuls stattfinden kann. Die Hochzeit droht zu platzen, weil sich Keraban immer noch weigert, die Steuer für die Überquerung des Bosporus zu zahlen. Er löst das Problem, indem er den Bosporus in einem Schubkarren überquert, den ein Seiltänzer auf einem 1.300 Meter langen Hochseil über das Wasser schiebt.

Achmed und Amasia können nun heiraten. Lediglich Van Mitten ist unglücklich, weil er immer noch die ungeliebte Kurdin heiraten muss. Als er jedoch das Telegramm noch einmal liest, stellt sich heraus, dass es einen Lesefehler enthält. Frau Van Mitten ist nicht †ž...verschieden...†œ sondern †ž... entschieden, ihren Gatten aufzusuchen†œ. Kurz darauf trifft Frau Van Mitten in Scutari ein.

Die Handlung des Romans spielt während der Griechischen Revolution in den 1820er Jahren. Das Osmanische Reich unterdrückt die Griechen und verkauft Gefangene an Länder in Nordafrika. In diesem Umfeld beginnen sich die Griechen gegen ihre Unterdrücker zu wehren, dabei werden sie von europäischen Freiwilligen, den Panhellenen, unterstützt. Einer dieser Freiwilligen ist der junge französische Marineoffizier Henry d'Albaret. Während dieser Zeit verliebte er sich auf der Insel Korfu in die Bankierstochter Hadjine, Tochter des reichen griechischen Bankiers Elizundo, die er bald heiraten will. Da seine Liebe von ihr erwidert wird und ihr Vater sein Einverständnis erklärt, spricht bald ganz Korfu von der bevorstehenden Hochzeit.

Parallel dazu lernt der Leser den Kapitän Nicolas Starkos des Schiffes Karysta im Fischerstädtchen Vitylo kennen, der mit Seeräubern in Verbindung steht. Während seines Aufenthalts in Vitylo trifft er zufällig seine verwitwete Mutter wieder, die sich den griechischen Freiheitskämpfern angeschlossen hat und sich von ihrem Sohn wegen seiner räuberischen Geschäfte abgewendet hat. Bei ihrem Treffen verbietet sie ihm, jemals wieder sein Vaterhaus zu betreten und zündet es daraufhin an, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen.

Starkos der eine undurchschaubare Rolle im Sklavenhandel hat, scheint auch Verbindungen zu Sacratif zu haben, der der berühmteste Seeräuber des griechischen Archipels ist. Dieser ist eine der unrühmlichsten Kreaturen dieser Zeit. Als Verbündeter und Nutznießer der Türkischen Unterdrückung beteiligt er sich am Sklavenhandel und sorgt für die Verschiffung der eigenen Landsleute nach Nordafrika. Man erfährt auch, dass Hadjines Vater Elizundo sich am Sklavenhandel beteiligt. Da Elizundos Geschäfte geheim sind, kann Starkos ihn erpressen und seinerseits die Hand dessen Tochter und dessen Millionen fordern. Der Bankier löst daraufhin die Verlobung zwischen Hadjines und Henry auf. Kurz darauf erleidet Elizundos einen Schlaganfall und stirbt, doch Starkos hält an seien Bestrebungen fest und droht, Hadjines bloß zu stellen. Sie gibt Henry nun endgültig den Laufpass und verschwindet dann mit dem väterlichen Freund und Beschützer Xaris. D'Albaret schließt sich wieder der Flotte und den Freiheitskämpfern an.

Henry d'Albaret wird zum Kapitän der schwer bewaffneten Korvette Syphanta ernannt. Diese von Kaufleuten angeschaffte und gut bewaffnete Schiff soll durch Privatinitiative einen Teil des Meeres von den immer dreisteren Seeräubern des Archipels befreien. d'Albaret geht mit dem Schiff auf die Jagt nach Piraten und bringt dabei etliche Seeräuber zur Strecke. Weiterhin hält der junge Kapitän Ausschau nach Starkos, da er ahnt, dass dieser für sein Unglück verantwortlich ist. Während er dazu die Zeit nutzt, um in den versteckten Buchten Kretas nach Schlupfwinkeln von Seeräubern zu suchen, stöbert er mit seiner Korvette Syphanta kurz hinter dem Kap Matala, eine mysteriöse Brigg auf. Trotz größter Anstrengung lässt sich der Schnellsegler nicht einholen und bald ist er im Gewirr der Halbinseln und Buchten Kretas verschwunden. Die Korvette begibt sich auf den Weg zur Insel Scarpanto, die als Piratenlager und Sklavenmarkt bekannt ist. Bei einem Landgang entdeckt Henry Hadjine und ihrem Begleiter als Sklaven bei einer Auktion. So bietet er mit dem ebenfalls anwesenden Starkos um die Wette und es gelingt ihm seine Geliebte und andere Sklaven zu befreien. Starkos steigert um mit Hadjine in den Besitz der Millionen Elizundos zu kommen und Henry will seine große Liebe aus dem Sklavendasein befreien. Indem er das letzte Gebot beim Ertönen des Schusses, der das Ende des Marktes verkündet, macht, gelangt er unter Einsatz seines ganzen Vermögens in den Besitz Hadjines und anderer Sklaven.

Auf dem Weg in die Heimat trifft die Korvette auf einen Verband von Piratenschiffen unter dem Kommando des Oberpiraten Sacratifs zu dem auch die geheimnisvolle Brigg gehört. Es entbrennt eine Seeschlacht in deren Verlauf die Besatzung der Korvette getötet oder gefangen genommen wird. Bei der Gefangennahme wird deutlich, dass Starkos und Sacratif ein und dieselbe Person sind. Dieser will immer noch die Hand Hadjines und ihre ererbten Millionen. Hadjine erklärt aber, dass sie das Geld benutzt habe, um möglichst viele Sklaven zu befreien und dabei selbst in Gefangenschaft geriet. Außerdem kaufte sie die Korvette, um Henry zu deren Kapitän zu machen.

In einem verzweifelten Versuch gelingt es den Gefangenen sich zu befreien. Im darauf folgenden Kampf wird Sacratif von Xaris mit einem Axthieb getötet. Da die Piraten nun kopflos sind, gelingt es d'Albarets Leuten die Oberhand zu gewinnen und den Kampf für sich zu entscheiden. Nun ist der Weg für das Liebespaar Henry und Hadjine geebnet.