Sämtliche Sherlock-Holmes-Erzählungen IV
» ... Kaum hatte ich in meinem Sessel Platz genommen, als ich einen dicken, nach Moschus riechenden Qualm wahrnahm, der tückisch und einschläfernd wirkte. Bereits beim ersten Hauch davon waren mein Hirn und meine Vorstellungskraft nicht mehr zu kontrollieren. Eine dichte, schwere Wolke kreiste vor meinen Augen, und mein Verstand sagte mir, daß in dieser Wolke, unsichtbar noch, aber auf dem Sprung, sich auf meine erregten Sinne zu werfen, all das lauerte, was irgendwie schrecklich war, alles Monströse und unerträglich Böse der Welt ... Kaltes Entsetzen nahm Besitz von mir. Ich fühlte, daß mein Haar sich sträubte, meine Augen hervortraten, daß mein Mund sich öffnete und meine Zunge wie Leder wurde. Der Tumult in meinem Hirn war so stark, daß mit Sicherheit etwas ausschnappen mußte. Ich versuchte zu schreien und hörte nur ein undeutliches Krächzen, das zwar meine Stimme war, aber weit weg von mir und wie nicht zu mir gehörend. Im selben Augenblick durchbrach ich mit letzter Kraft die Wolke aus Verzweiflung und erhaschte einen Blick auf Holmes' Gesicht, das weiß war, starr und von Entsetzen entstellt ... «
(Aus: »Der Teufelsfuß«)
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