Der abenteuerliche Lebens- und Leidensweg Amy Dorrits beginnt in dem Londoner Schuldgefängnis Marshalsea, in dem ihr Vater Jahrzehnte zubringen soll. Amys Kindheitsspiele und Jugendträume werden von den Mauern dieser grausamen, jammervollen Kerkerwelt überschattet. Da fällt dem Vater eine große Erbschaft zu, und er erhält die langersehnte Freiheit - ein fragwürdiges Glück für Amy, denn mit dem unerwarteten Aufstieg in die oberen Gesellschaftskreise begeben sich die Dorrits in die Knechtschaft des Geldes und der Konventionen. In dem Bemühen, nun den stilgerechten Gentleman hervorzukehren, unternimmt Edward Dorrit mit der Tochter eine Italienreise, tritt er mit der lächerlichen Arroganz der Reichen auf, sonnt er sich in der Gunst der Höchsten. Amy läßt sich indes nicht blenden. Während das Geld die Seele des Vaters zerrüttet, während er in seiner kläglichen Vornehmheit, umgeben von Mißgunst und verstecktem Haß, seinen Frieden verliert und sein Glück verscherzt, bewahrt sie ihr gütiges, starkes Herz. Als Arthur Clennam - ein ehrenhafter Geschäftsmann und Freund der Familie, den sie, anfangs unerwidert, liebt - in den Schuldturm gebracht wird, steht sie ihm aufopferungsvoll zur Seite. Am Schluß der von Intrigen, von legalen und geheimen Verbrechen und vom kolossalen Schwindel der bürgerlichen Respektabilität geprägten vielfädigen Handlung wendet sich für Amy alles zum Guten.
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