Worüber sollte man mit seinem zukünftigen Schwiegervater besser nicht sprechen? Wie kann man sich auf diskrete Weise seines lästig gewordenen Ehepartners entledigen? Was muß man tun, wenn alles versagt, um sein mickriges Baby aufzupäppeln? Wie groß ist der Verwendungsbereich einer tiefgefrorenen Lammkeule? Wer von uns lauft nicht bereits seit Jahren mit diesen oder ähnlichen quälenden Fragen herum? Roald Dahl hat sich die Mühe gemacht, für eine Reihe bisher ungelöster Probleme dieser Art eine zweifellos originelle Lösung zu finden. Man muß jedoch auf einiges gefaßt sein, wenn Liebe, Ehe, Wettleidenschaft und andere alltägliche Erscheinungen pointiert einer Analyse unterzogen werden, die das Wesen des englischen Kleinbürgers auf skurrile, gruselige, erotische, phantastische und schwarzhumorige Weise enthüllt. Auch so mancher etwas kleinkarierte Nachbar wird sich hier ertappt fühlen, während wir selbstverständlich nur den vergnüglichen Schauer genießen, den die neunzehn ungewöhnlichen Geschichten dieses Bandes verbreiten.
Der Name des englischen Autors Roald Dahl ist inzwischen zu einem Synonym für diese spezifische Art der Kurzgeschichte geworden, wie sie von Meistern des Makabren wie Edgar Allen Poe oder Ambrose Bierce vorgezeichnet wurde. Roald Dahl wurde 1916 in Llandaff, Südwales, geboren. Er besuchte die Public School von Repton, arbeitete da-
nach in Ostafrika als Angestellter einer Ölfirma und war wahrend des zweiten Weltkrieges Pilot der Royal Air Force.
Seine Laufbahn als Schriftsteller begann mit einem Band Kurzgeschichten aus dem Fliegermilieu „steigen aus ... maschine brennt ... “ (1946) und dem utopischen Roman „Sometime Never, A Fable for Supermen“ (1948). Weltbekannt wurde er durch eine Reihe von Kinderbüchern (u. a. „Charlie and the Chocolate Factory", 1964) sowie vor allem durch seine Kurzgeschichtensammlungen „Küßchen, Küßchen“ (1953), „ ... und noch ein Küßchen“ (1961) und „Kuschelmuschel“ (1974).
Es wurden bisher keine Bewertungen abgegeben.