Titel Zeit der Unschuld : Roman
Ausgabensprache Deutsch
Autor(en) Edith Wharton
Originaltitel The Age of Innocence
Übersetzt von Richard Kraushaar, Benjamin Schwarz
Verlag Piper Verlag
Verlagsreihe 2419 (Piper Taschenbuch + Bücherei)
ISBN 3492224199
EAN 9783492224192
Ausgabe Taschenbuch
Inhalt/Klappentext

Der Roman spielt im Kreis des aufstrebenden Großbürgertums im New York City der 1870er-Jahre, dessen Mitglieder eine Ahnenreihe bis hin zu den ersten Siedlern vorweisen können. Sie allein bestimmen das gesellschaftliche Leben der städtischen Oberschicht. Überkommene Regeln schreiben vor allem den jungen Mädchen vor, wie sie sich zu verhalten haben, was sich schickt und was nicht. Sie werden schon früh in die Gesellschaft eingeführt, verloben sich und heiraten standesgemäß, ohne einander wirklich zu kennen. Ihr Leben wird auch in der Ehe von Ehrbarkeitsnormen bestimmt, wobei der männliche Part deutlich mehr Freiheiten genießt.

Die Autorin entstammte selbst einer Familie jener Aristokratie – Nachfahren englischer und holländischer Kaufleute – wie in der Geschichte dargestellt. Und wie ihre Romanfigur Ellen führte sie ein bewegtes Leben zwischen Amerika und Europa, welches sie prägte, wo sie sechs Jahre ihrer frühen Kindheit verbrachte und wo sie in ihren mittleren Jahren – einschließlich der gesamten Dauer des Ersten Weltkriegs – und auch die letzten Jahre ihres Lebens fast durchweg lebte.

Schon früh regte sich der Wunsch nach Eigenständigkeit in Edith Wharton, die sich nicht einengen lassen wollte – weder als Schriftstellerin noch in ihrer Frauenrolle. Verheiratet mit dem manisch-depressiven Edward Wharton und kinderlos, hatte sie über Jahre eine leidenschaftliche und unglückliche Affäre mit dem Journalisten Morton Fullerton, die sie unter anderem in Zeit der Unschuld verarbeitete.[4][5]

Über die Auswirkungen starrer Konventionen schreibt Edith Wharton – wesentlich unversöhnlicher – ebenfalls in ihrem bereits 1905 veröffentlichten, sehr erfolgreichen Roman Das Haus der Freude. Themen und Figuren in Zeit der Unschuld erinnern auch an ihre 1907 verfasste Novelle Madame de Treymes und die Kurzgeschichte Auf lange Sicht (1912), in der zwei Liebende aufeinander verzichten, um den Ansprüchen der Gesellschaft zu genügen.

Nicht nur ihr eigenes Leben diente der Autorin als Vorlage für den Roman. „Für die vielen Figuren schöpfte Edith reichlich aus ihrem Umfeld an Familie und Freunden, deren Eigenschaften sie vermischte und aufeinander abstimmte.“[8] So zeigen sich verschiedene Charakterzüge von Whartons Mutter Lucretia bei der prüden und unnahbaren Romanfigur Louisa van der Luyden, bei Mays Mutter, Mrs. Welland, die hinter ihrer freundlichen Fassade auch eine gewisse Engherzigkeit verbirgt, bei der spießigen, phantasielosen Mrs. Archer, der Mutter des Protagonisten, und auch bei der nicht besonders intelligenten May mit ihrer letztlich banalen Lebensauffassung.

Bei der Figur des jüdischen Bankiers Julius Beaufort stützte sich die Autorin bis ins Detail auf den Finanzier August Belmont. Sie erwähnte sogar die „kanariengelbe Kutsche“ seiner Mätresse, was beim Erscheinen des Romans für einiges Aufsehen sorgte.

Am eindeutigsten findet man ihre [Whartons] Urgroßtante Mary Mason Jones wieder, die in dem Roman als Ellens [und Mays] Großmutter, die alte, fettleibige und rechthaberische Mrs. Mingott, zu neuem Leben erweckt wird. (Wikipedia)

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Auflagen
Cover Auflage Seitenanzahl Erscheinungsjahr
Cover von Zeit der Unschuld 7 480 1997
Cover von Zeit der Unschuld
Auflage
7
Seitenanzahl
480
Erscheinungsjahr
1997