Die verbotene Kammer - Buch

Isabeau hätte nicht sagen können, wann genau sie die Kälte zu spüren begann. Plötzlich und grausam. Schmerzhaft, unendlich schmerzhaft. Sie hob den Kopf. Inmitten schwarzer Wolken, die sich zusammenbrauten, um bald schon auf die Auvergne hinabzuregnen, lachte der Vollmond. Es war dieser Schmerz, der sie ins Leben zurück brachte. Dezember 1500. Das Bauernmädchen Isabeau steht kurz vor ihrer Hochzeit, als der herrische Lehnsherr François de Chazeron das Recht der ersten Nacht bei ihr einfordert. Doch die stolze Isabeau will eher sterben, als sich ihm hinzugeben. Wutentbrannt lässt François daraufhin ihren Verlobten und ihren Vater töten, vergewaltigt und foltert die hilflose Isabeau und wirft sie den Wölfen vor. Doch Isabeau überlebt schwer verletzt und wird von den Wölfen verschont. Niemand ahnt, dass sie wie alle Frauen in ihrer Familie über Zauberkräfte verfügt: Sie hat die Gabe mit den Wölfen sprechen, ihre Schwester Albérie verwandelt sich in Vollmondnächten sogar selbst in eine Wölfin. Auch ihre Tochter Loraline, Frucht der Vergewaltigung, hat die Gabe. 15 Jahre lebt Isabeau versteckt bei den Wölfen. Doch sie sinnt nur auf eins: auf Rache an Chazeron. Und sie macht sich mit der Alchemie vertraut, um ein Mittel zu finden, das ihre Schwester Albérie vom Wolfsfluch erlöst. Dazu muss sie den Stein der Weisen finden, die viel beschworene Tinktur, die Metall in Gold verwandelt, Gestalt umwandeln und ewige Jugend schenken kann. In einer unterirdischen Kammer experimentiert Isabeau dafür mit den Früchten ihrer Paarung mit Wölfen, die als nicht lebensfähige Missgeburten zur Welt kommen. Größte Vorsicht ist vonnöten, denn wenn die Rezeptur nicht stimmt, wird der Stein der Weisen zum todbringenden Gift. Sie ahnt nicht, dass ihr Chazeron auf der Spur ist. Doch dann gerät ihre Tochter Loraline in seine Hände ...