An jenem Morgen wartete ich voller Glück auf ihn, und gemeinsam ritten wir durch den Fluss. Doch dieser Morgen kehrt nicht zurück, ebenso wenig wie der Sohn, dem er gehörte. Nur wenige Monate später fiel er in Spanien für die Republik. Die Erinnerung an diesen Augenblick des vergangenen Glücks kehrt immer wieder zurück in die Gedanken des sterbenden Artemio Cruz. Hat er dieses Glück im Laufe seines bewegten Lebens, das eng mit der mexikanischen Revolution verknüpft war, verloren? Die Revolution war sein Leben. Jung wie sie selbst, kämpfte er für ihre Ideale, stellte sich bewaffnet gegen den Diktator Díaz, die Großgrundbesitzer und selbst den radikalen Bauernführer Pancho Villa. Nun, an seinem Lebensende, zählt er zu den Siegern der Revolution: Er herrscht über Millionen, über Bergwerke, Schwefelquellen, Medienimperien und Haziendas. Reichtum und Macht, er kennt ihre Genüsse und Vorzüge. Während Artemio Cruz im Sterben liegt, ziehen Monate, Tage und Stunden an ihm vorbei. Die Erinnerung bringt sie zurück, aber sie kann das Vergangene nicht ändern. Wann und warum hat sich sein Leben gewandelt? Wann hat er seine jugendlichen Ideale verraten, Mexikos Reichtum an amerikanische Konzerne verkauft und Leidenschaft, Liebe und Freundschaft in Unterwerfung, Verlust und Heuchelei verwandelt? Carlos Fuentes erzählt die Geschichte aus drei Perspektiven: dem Ich, das subjektiv und unmittelbar erlebt; dem Du, das bewusst und kritisch bewertet; und dem Er, das sachlich und objektiv berichtet und die prägenden Ereignisse beschreibt. Drei Stimmen, ein Leben – die Geschichte der Revolution spiegelt sich im Schicksal eines Einzelnen wider. Artemio Cruz steht für die neue Welt, die sich aus den Ruinen des Bürgerkriegs erhoben hat
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