Ein früheres Adelspalais, umgeben von einem vornehmen, dämmrigen Park, dient der Familie Finzi-Contini als Wohnsitz. Exklusiv und geheimnisumwoben wie ihre Residenz ist auch die Lebensweise dieser reichen jüdischen Bürger. Selbst von ihren Glaubensund Standesgenossen sondern sie sich hochmütig ab. Der Held des Romans, ein junger Mann aus jüdischem Haus, ist fasziniert vom aristokratischen Gepräge dieser Welt, die ihm lange Zeit unzugänglich bleibt. Erst nach der Verkündung der faschistischen Rassengesetze erhält er Zutritt zum Lebensbezirk der gleichaltrigen Micòl, die er seit seiner Kindheit von fern bewundert. Fast täglich schlägt er nun den Weg zu den Gärten der Finzi-Contini ein. Ausgedehnte Tennispartien mit seinen Altersgefährten und gelehrte Gespräche mit dem literaturkundigen Hausherrn sind ihm ein willkommener Vorwand, die Nähe Micòls zu suchen. Zuerst zaghaft, dann immer heftiger trägt er Micòl seine Liebe an. Die Verflechtung eines individuellen Schicksals mit der historischen Tragödie der verfolgten Juden verleiht diesem poetischen Liebesroman große kunstlerische Substanz. Die feinsinnige Erzählkunst Giorgio Bassanis, seine kultivierte Sprache, die starke emotionale Wirkung des Buches auf den Leser ließen „Die Gärten der Finzi-Contini“ zu einem Welterfolg werden.
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