Cover von Die Verliese des Vatikan / Die Falschmünzer
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Buch
Originalsprache
Französisch
Erstveröffentlichung
1978
Band (Reihe)
-
Typ
Sammelband
Genre
Belletristik: Roman
Auflage
Sprache
Deutsch
Übersetzt von
Ferdinand Hardekopf
Verlag
Verlag Volk und Welt
Verlagsreihe
0 (ex libris)
Jahr
1985
Seitenanzahl
683
ISBN
-
EAN
-
Ausgabe
Leinen
Auflage
3
Inhalt/Klappentext

„Unter des dreizehnten Leo geistlicher Herrschaft“ mobilisiert eine bestürzende Nachricht die Christenwelt von Paris bis Rom: Freimaurer haben den Heiligen Vater entführt und in die unterirdischen Verliese des Vatikan gesperrt. Amadeus Fleurissoire, Sozius einer Heiligenstatuetten-Firma und treuer Diener seiner Kirche, eilt persönlich in die Ewige Stadt, um rettend einzugreifen. Aber seine Reise nimmt ein ungeahntes Ende: Stundenhotel, zweifelhafte Damenbekanntschaft, Hochstapler und dann die Begegnung mit einem gewissen Lafcadio, der sein Schicksal auf groteske Weise besiegelt. Eine „Sotie“, ein allegorisch-satirisches Spiel, nannte André Gide sein 1914 erschienenes Buch „Die Verliese des Vatikan“
Hinter der kriminalistisch-spannenden Handlung verbirgt sich die Frage nach der Identität des Menschen und den Möglichkeiten seiner Selbstverwirklichung in einer korrumpierten Gesellschaft.

Ähnliche Probleme berührt der Roman „Die Falschmünzer“ (1925), ein aufschlußreiches Zeugnis über eine Orientierung suchende Nachkriegsgeneration, zugleich ein literarisches Experiment von nachhaltiger Wirkung. Der Schriftsteller Edouard, ein Double Gides, ist im Begriff, einen Roman gegen die „,falschen Klänge“, von denen „unser ganzes Weltall überflutet“ ist, zu schreiben, wider die geistigen Blender und eleganten Scharlatane, gelangt aber, hart an der Grenze künstlerischen Versagens, nicht über die ersten Seiten hinaus. Bernard Profitendieu dagegen, eine der jugendlichen Hauptgestalten, versucht durch die Flucht aus dem bürgerlichen Familienkreis, der Verlogenheit seiner Umgebung zu entgehen. Doch sein - nur vorübergehender - Affront stößt gleichermaßen ins Leere. Und wie einst Kolumbus entscheidet er sich am Ende für den steten Aufbruch. „Sein einziges Ziel war, in Bewegung zu bleiben ... “